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Blickwinkel 7 : 2

Unbegrenzt Zeit haben, die Verbindlichkeiten des Alltags hinter sich lassen, aus Distanz das eigene Leben reflektieren - das waren meine Gedanken und Wünsche, als wir vor sieben Wochen in Neuseeland angekamen. Und das ist auch so gekommen. Wir lesen Bücher, reden, erleben immer wieder Neues, und lassen vieles einfach auf uns zukommen. Das Leben fühlt sich ganz anders an. Und das ist der Sinn dieser Zeit. Es hilft, den Alltag zu Hause aus anderer Perspektive zu betrachten. 

Auf dem Weg zurück auf die Nordinsel stellen wir fest, dass wir "nur noch" zwei Wochen vor uns in diesem wunderbaren Land haben. Plötzlich ist die Zeit begrenzt. Was können wir, was wollen wir noch in Angriff nehmen? Was geht nicht mehr, weil die Zeit nicht reicht?

Eigentlich ist es mir klar, dass die "Endlos-Perspektive" nur am Anfang da sein kann. Jetzt, wo das Ende am Hoizont auftaucht, empfinde ich keine Wehmut in dem Sinne "oh, das Schöne ist bald vorüber". Wir sind dankbar für jeden Augeblick. Entspannt und wachsam zugleich. Mit Gott im Gespäch und doch ganz in dieser Welt.

Arise Church Wellington - jeden Sonntag ein Großevent in der Stadthalle.

Whanganui, ein kleines Städtchen in dem Bogen von Wellington zu Mt. Egmont.


Den Sonntag in Wellington nützen wir wieder für einen neuen Gottedienst. Diesmal wählen wir die "Arise Church in Wellington" Diese Gemeinde gibt es seit 15 Jahren. Sie feiern Gottesdienst in der größten Konzerthalle der Stadt. Es ist wirklich beeindruckend, und wir kommen anschließend mit einigen Mitarbeitern ins Gespräch.

Laut Wetterbericht haben wir noch bis Mittwoch einschließlich viel Regen zu erwarten. Deshalb entschließen wir uns die geplante Bergtour auf den Vulkanen zu verschieben. Wir nehmen uns ein AirB&B Zimmer in Whanganui. Von der Stadt hatte ich vorher nie etwas gehört, aber wir lassen uns überraschen.

Steilküste und Sandstrand

Sonnenuntergang am Meer


Dem Regen können wir wirklich weitgehend entkommen. Wenn es schüttet, sind wir im Auto oder im Haus. Wir schauen uns das Städchen an, machen ein paar Wanderungen im nahen Schutzgebiet und verbringen einen herrlichen Tag an den Felsen am nahen Strand. Warten auf gutes Wetter in den Bergen kann auch schön sein. Unsere Vermieter sind zwei Damen um die 60 Jahre. Sie haben 2 altersschwache Hunde und 2 Katzen. Weil sie alle freien Zimmer vermieten, schlafen sie in einem Hochbett in der Vorratskammer. Alles sehr amüsant.

Bei schönem Wetter könnte man von hier aus den 100 km entfernten Mt. Egmont oder Mt. Taranaki sehen. Aber so klar ist es leider nicht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Huberta (Dienstag, 13 Februar 2018 16:11)

    Wenn ihr nächsten Sonntag wieder in einer großen Stadt seid wäre mein Tipp: mal einen Samoa-Gottesdienst zu besuchen (und deren herrliche Gesänge zu genießen).

    Mt. Egmont und Mt. Taranaki sind echt Glücksache, bei uns fielen sie auch wetterbedingt in Wasser und Nebel, genau wie Mt Tongariro... Such is NZ...

    Aber toll zu hören, dass die WOZ ein echtes Sabbatical zu sein scheint und ihr auch die verbleibende Zeit genießen könnt.